
Botschafter Stefan Huss beherrscht Klartext. Und Mut.
Nach einigen Stunden Suche können wir den Stabsfeldwebel Stefan Huss einfangen und festhalten. Er sagt, er hätte alles fertig im Kopf, dann ginge es flotter. Protokoll eines Gespräches mit dem starken Mann und Botschafter der INVICTUS GAMES DÜSSELDORF 2023.
Ich erwische ihn in irgendeinem Durchgang, er hat es eilig. Aber er ist auf Anhieb sympathisch, wachsame und freundliche Augen, Unterarme voller Invictus-Symbolik. Fröhlich, stark und natürlich startet Stefan: „Servus, hier iss‘ ganz okay, oder? Zuerst meine schlechten Nachrichten: Ich darf nicht mehr im Wettkampf mitmachen, ist die Regel hier. Und ich habe zugenommen. Also schieß los!“
Sogar zivil munkelt man, Feldwebel seien eine besondere Spezies. Wenn man sie selbst fragt, hört man in der Regel: „Gut möglich. Und was brauchst du?“

Von Stefan muss man hier nur wissen, dass er auch so einer ist. Ein Macher. Einer, der Schmerz im Rauch und Tod im Sand beim Vornamen kennt. Was er zwischen Hölle und Himmel erlebt hat, kann man überall nachlesen.
Dazu hat er noch ein ganz seltenes Talent, das der Botschafter für seine Botschaften nutzt. Klare Worte, keines zu viel oder zu laut, und jedes mit Gewicht.
Und schweigen kann er auch, der Stefan, und irritieren. Sogar bei der Türöffner-Frage Nummer 1, wie ihm diese Spiele gefallen haben. Wer ein Interview mit ihm will, braucht Rückgrat. Und einen anderen Türöffner als Smalltalk. Zum Beispiel die: „Wenn Du alle Möglichkeiten hättest, was würdest Du für unsere Einsatz-Kräfte sofort tun?“ Diese Frage liegt ihm. Er ist einer, der fast zu Boden gekämpft wurde und aus der Asche aufstieg.
„Das ist ganz einfach. Und betrifft uns alle. Millionen unserer Landsleute halten jeden Tag ihren Kopf für unsere Gesellschaft hin. Tag und Nacht und weltweit, nicht nur Soldaten. Und jeden Tag werden welche von uns verletzt an Körper und Seele. Oder zermürbt und getötet.“ Er lässt den Satz verhallen, bevor er fortfährt.
„Dann kommen wir zurück aus dem Einsatz, dem Dreck und dem Sterben. Ich wusste es nicht, aber ein Teil von mir war, bitte glaub mir das: Tot“, sagt er so glasklar, dass es weh tut.
„Jetzt beantworte ich dir deine Frage, okay? Ich würde alles, ich meine alles für die tun, die kaputt aus dem Einsatz kommen. Schreib das jetzt gerne auf: Es gibt nur einen einzigen Moment, da brauchen wir euren vollen Einsatz. Weil wir einfach nicht mehr können. Wenn wir das als Gesellschaft lernen, gewinnen alle. Dafür kämpfe ich, solange ich kann.“

Das sitzt. Und dann kommt noch einer: „Ob diese Spiele hier gut waren oder was gebracht haben, wissen wir erst danach. Wenn wir merken, dass sich unsere Gesellschaft kümmert. Und selbst zur Einsatzkraft wird. Daran messen wir euch!“
Autor: Emil Salzender
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