
Über 530.000 haben seinen YouTube-Kanal abonniert, seit gut einem Jahr streamt er auf Twitch, aber für die tollen Tage von Düsseldorf lässt Otto seinen Alias Bulletproof mal sein. Nein, Ottogerd Karl Elmar Karasch, will bei den INVICTUS GAMES DÜSSELDORF 2023 presented by Boeing einfach nur helfen, wo er kann.
„Es ist eine Herzensangelegenheit“, sagt der 40-Jährige, „Ich möchte dazu beitragen, dass die Soldaten als Teil unserer Gesellschaft wieder mehr wahrgenommen werden.“ Die ganze Woche streunt der Ex-Soldat über das Gelände, Content createn wie man das neudeutsch nennt. Vor allem aber will Otto versuchen, „die Seele und den Geist der Invictus Games einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln“.

Weit hat er es nicht. Er wohnt übern Rhein im benachbarten Neuss – ein Katzensprung. Seine Themen sind ansonsten Survival und Bushcraft, aber immer auch die Bundeswehr. Nach Ottos Sieg in der zweiten Staffel „7 vs. Wild“ von Deutschlands Nummer eins Bushcrafter Fritz Meinecke, explodierten die Reichweiten auch auf seinen Kanälen. Otto nimmt sich selbst nicht so wichtig, trumpft auf mit Selbstironie und Witz, wenn live mal wieder was so richtig daneben geht. Genau das scheint bei den Usern anzukommen. Otto ist einer von uns, ist echt und authentisch.
Die Augen blitzen vor Freude, wenn er darüber berichtet, wie er an alter Wirkungsstätte jetzt zwischen Schulkindern, Kameraden, Familienangehörigen und jeder Menge Sport „einfach auch mal nur Atmosphäre aufnehmen darf“. Von 2015 bis 2020 hat er für die Düsseldorf Panther um das Lederei im American Football gekämpft. „So stell ich mir Olympische Spiele im eigentlichen Sinne vor“, sagt Karasch. Recht hat er.

Dabei ist er sich voll bewusst, dass es bei all dem fröhlichen und bunten Treiben rund um die MERKUR SPIEL-ARENA immer auch eine ernste Vorgeschichte gibt. „Darauf aufmerksam zu machen: hey, uns Soldaten gibt es auch und wir brauchen vielleicht mal Hilfe – das ist mein Anliegen.“ Und genau dafür nutzt er seine mittlerweile beachtenswerte Reichweite in den Sozialen Medien auch.
Der Oberfähnrich der Reserve weiß, wovon er spricht. Zwölf Jahre hat er gedient. Zwischen 2002 und 2014. Hauptfeldwebel Karasch war dabei als ein sehr guter Freund bei einem Anschlag während eines gemeinsamen Einsatzes in Afghanistan fiel. Er hat ihn und andere erstversorgt und anschließend den Einsatztrupp aus dem Hinterhalt zurück in die sichere Basis geführt. Alle haben den Anschlag überlebt – außer sein Freund aus Köln.
Für diese herausragende Führerleistung erhielt Karasch das Ehrenkreuz in Gold – eine der höchsten Auszeichnungen der Bundeswehr. Er redet nicht gern drüber. Deshalb liest er die Auszeichnungsbegründung im Video auf seinem Kanal auch lieber vor. Was für ein Zwiespalt: der Freund fällt und du wirst ausgezeichnet, weil es dir gelungen ist, die Nerven zu behalten und deinen Job zu machen.


„Die größte Lehre für mich ist eine große Dankbarkeit zu empfinden, einfach nur am Leben zu sein“, sagt Karasch, „und sich auch den kleinen Dingen zu erfreuen.“ Seine Lebensfreude sollen die Leute in den Tagen von Düsseldorf spüren. Auf dem Gelände trifft Otto Bulletproof dort auch einen Teil seiner Community.

Sein Kumpel Sebo, der durch Ottos bislang größtes Projekt „Arctic Warrior“ zum Wochenend-Socialmedia-Akteur wurde, schaute am Sonntag auf eine Stippvisite vorbei. „Die Invictus Games sind eine Herzensangelegenheit, es ist mir eine Ehre hier sein zu dürfen“, sagt der Berufssoldat, der selbst im Einsatz mehrere Verwundungen erlitten hat: „Die Sportler der Spiele sind Vorbilder für jeden!“
Autor: Mark Mittasch
Sie verlassen die Website der Invictus Games Düsseldorf 2023.
Das Projektteam Invictus Games Düsseldorf 2023 hat keinen Einfluss darauf, dass der Drittanbieter die gesetzlichen Datenschutzbestimmungen einhält. Es wird empfohlen, bei der Nutzung dieses externen Links die Datenschutzinformationen des Drittanbieters zu prüfen.