Invictus Games Conference
Invictus Games
als Chance

Invictus Games als Chance für verwundete Soldaten

Familien sind wichtige Motivatoren für die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer. Deshalb sind sie fester Bestandteil bei den Invictus Games. Im Rahmen der INVICTUS GAMES DÜSSELDORF 2023 presented by Boeing fand die Begrüßungsveranstaltung der Invictus Games Foundation statt.

Im Rahmen der INVICTUS GAMES DÜSSELDORF 2023 presented by Boeing fand die Begrüßungsveranstaltung der Invictus Games Foundation statt. Ein Treffen von Prominenz und Politik mit Plädoyers über die Bedeutung der Familien.

Die Veranstaltung war geprägt von beeindruckenden und berührenden Schilderungen der Schicksale einzelner Soldaten. Gemeinsam mit ihren Ehefrauen- und Männern und Kindern erzählten sie, wie sie durch die Invictus Games ihre Beeinträchtigungen verarbeiten konnten.

Einer von ihnen ist Stefan Huss, der im Jahr 2017 zum ersten Mal an den Invictus Games in Toronto teilgenommen hat. Ein Jahr später in Sydney war er Team Captain und Vielstarter im Radfahren, Diskuswerfen, Bogenschießen und Sitzvolleyball. In diesem Jahr ist Huss als Botschafter der INVICTUS GAMES DÜSSELDORF 2023 presented by Boeing wieder dabei.

Invictus Games Opening Ceremonie - Stefan Huss

Er spürte, als er 2013 von einem Einsatz in Afghanistan nach Hause kam, „dass etwas mit mir nicht stimmt. Irgend was war mit mir passiert.“ Stefan Huss ging zum Arzt, um Hilfe zu bekommen. Er litt an einem Trauma. Der Sport half ihm, seine Probleme in den Griff zu bekommen.

Seine Frau Evelyn begleitete ihn zu den Invictus Games: „Dort realisierte ich, dass er eine Chance hat, die Situation zu überstehen. Für mich bedeuten die Invictus Games auch, dass ich mich mit anderen Betroffenen austauschen kann. Ich habe viele Freunde gefunden, mit denen ich jederzeit reden kann, die mich verstehen, weil sie die Situation kennen.“

Auch Garret, der 28 Jahre bei der US Air-Force diente, erzählte, wie er dank Sport überlebte. Im Jahr 2016 platzte ein Aneurysma in seinem Gehirn, es war lebensbedrohlich. „Danach war alles anders“, erzählte Gerrit, der seit 30 Jahren mit Joey verheiratet ist. Sie haben einen erwachsenen Sohn. „Ich musste sprechen lernen, hatte unter anderem Gedächtnisstörungen, Balanceprobleme und chronische Schmerzen.“ Sport war bereits vor dem Rückschlag Lebensinhalt. Garret machte weiter und wurde 2019 in das „Air Force Wounded Warrior Program“ aufgenommen.

Dominic Reid, Chief Executive Officer der Invictus Games Foundation, sprach über den Geist der Bewegung und begrüßte die Nationen. Vor allem auch Nigeria, Kolumbien und Israel, die zum ersten Mal teilnehmen. „Es ist toll, in Düsseldorf zu sein“, sagte er, verbunden mit dem Dank an die Gastgeberinstadt Düsseldorf und an die Sponsoren der Spiele.

Die Bundestagsabgeordnete Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann freute sich, dass die Invictus Games endlich auch in Deutschland stattfinden. „Hier nehmen 21 Nationen teil, wir können viel voneinander lernen.“ Beispielsweise, wie andere Länder mit ihren verwundeten und beeinträchtigten Soldatinnen und Soldaten umgehen. Und wie Familien in den Rehabilitationsprozess als Motivator und Unterstützer mit einbezogen werden.

IGF Conference Dr Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Mit großem Beifall wurde der ukrainischen Colonel Andrii Kikh begrüßt. Er ist Chef der Militärischen Medizinischen Klinik in Kyjiw, zuständig für Behandlung und Rehabilitation. „Die jungen Menschen wollen unser Land verteidigen“, sagte er. „Also tun wir unser Bestes, wenn sie krank und verletzt sind.“ Sport unterstützt die medizinischen und physikalischen Therapien.

So gelang dem 27-jährigen Maxim, der im Jahr 2015 bei einer Bombardierung verletzt wurde, nach einem halben Jahr harten Training die Aufnahme ins Rollstuhl-Basketball-Team der Ukraine. Maxim fiebert seinem ersten Einsatz bei den Invictus Games am Dienstag (10:05 Uhr) gegen Kanada entgegen.

Autorin: Monika Hartjes

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